
Episode III - Enjoy Poverty, Renzo Martens, 2008
Land | Niederlande |
Themenfelder | Sozialdokumentarische Fotografie, Fotografie und Politik, Fotografie und Film |
Techniken | Film |
Distributionsformen | Film |
Faksimile |
Renzo Martens ist ein niederländischer Künstler, der durch seine kontroversen Dokumentationen Episode I (2003) und Episode III: Enjoy Poverty (2008) bekannt wurde. Mit seiner Organisation arbeitet er an einem Gentrifizierungsprogramm und dem Aufbau eines Kunstmarktes im Kongo.
Martens’ 90 minütiger Film Episode III: Enjoy Poverty wurde erstmals auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) 2009 gezeigt. Weitere Vorführungen fanden im Centre Pompidou, der Berlinale, der Manifesta 7, The Moscow Biennial, im Tate Modern und Stedelijk Museum Amsterdam sowie auf der 19th Biennale in Sydney statt. Episode III ist eine Pseudo-Dokumentation von Martens Reisen in den Dschungel des Kongo. Der Film thematisiert die eurozentristische und kapitalistische Haltung des Bildjournalismus gegenüber der Dritten Welt. Die Armut der Bevölkerung wird in der zentralafrikanischen Republik als lukrativstes Exportgut benannt – lukrativer als die traditionellen Exportwaren, wie Gold, Diamanten und Kakao. Die Bevölkerung selbst profitiere aber von keinem dieser Exporte. In Episode III ermutigt Martens die Bevölkerung dazu, sich selbst und die eigene Armut zu vermarkten, um damit Profit zu erwirtschaften. Mit einem Emanzipationsprogramm will er den Ärmsten des Landes beibringen, ökonomischen Nutzen aus ihrer eigenen Armut zu ziehen. Er motiviert einheimische Fotografen und Filmemacher dazu, das Leiden im eigenen Land aufzunehmen und ins Ausland zu vertreiben. Fotografien von hungernden Kindern, sterbenden Menschen und dem Leid der Bevölkerung sollen an Nachrichtenagenturen, Hilfsorganisationen und andere Unternehmen der westlichen Welt verkauft werden. Die provokante Botschaft „Enjoy Poverty“ stellt der Filmemacher in einem großen Neonschriftzug aus. In der Bevölkerung wechseln sich Verachtung, Skepsis, Akzeptanz und Begeisterung ab.
Der Film wurde bereits in vielen europäischen Ländern im Fernsehen ausgestrahlt und ist regelmäßig in der Auswahl großer Filmfestivals.
1973 | Geboren in Terneuzen, Niederlande |
1992–2000 | Studiert Politik und Kunst in Nijmegen, Gent, Amsterdam und Brüssel mit Aufenthalt in New York |
2003 | Einzelaustellung Episode I, Gallery Fons Welters, Amsterdam |
2006-2007 | Gruppenausstellung A Picture of War is not War, Wilkinson Gallery, London |
2008 | Erste Vorführung von Episode III, Stedelijk Museum Bureau Amsterdam, Amsterdam |
2009-2010 | Episode III wird nach der Ausstrahlung im holländischen Fernsehen auf diversen Filmfestivals weltweit vorgeführt |
2010 | Artist-in-Residence im Rahmen des ISCP Förder Programms in New York |
2010 | Gründung und künstlerische Leitung des Institute for Human Activities mit Standorten in Belgien, den Niederlanden und dem Kongo. Programm zur Gentrifizierung einer ehemaligen Unilever Plantage Förderprogramm der Kunst und Kultur des Kongos |
2011 | Fernsehausstrahlung von Episode III in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Finnland, Polen und Belgien |
2012 | Gruppenausstellung Forget Fear auf der 7.Biennale in Berlin |
2013 | Stipendium für Dokumentationsfilme des Prins Bernhard Cultuurfonds |
Seit 2013 | Mitglied des Yale World Fellow Programm |
2014 | Einzelausstellung A Capital Accumulation Program and Episode III, The BOX Gallery, Los Angeles |
heute | Renzo Martens hat derzeit eine Professur für Kunst an der School of Arts in Gent inne sowie verschiedene Gastlehraufträge weltweit. Am KASK, School of Arts, Gent promoviert er zum Thema Episode II. |
Eine umfangfreiche Bibliografie findet sich auf seiner Website und unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Renzo_Martens
Renzo Martens,
Filmstill aus Episode III: Enjoy Poverty, 2008, 90 min, courtesy of the artist.... Zum Abbildungsverzeichnis
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