
Photography, Ideology and Education, Jo Spence and Terry Dennett , 1976
Land | England |
Themenfelder | Sozialdokumentarische Fotografie, Fotografie und Politik |
Techniken | Silbergelatineabzüge |
Distributionsformen | Original, Zeitschrift |
Faksimile | ansehen |
Die britische Künstlerin Jo Spence eröffnet mit ihren fotografischen Arbeiten einen kritischen Diskurs über Politik, Klasse, Bildung sowie Gender. Zudem versucht Spence das Nicht-Repräsentierbare ihrer Krankheit (Brustkrebs und Leukämie) durch die Fotografie zum Ausdruck bringen und wählt so einen künstlerisch-ästhetischen Ansatz, um über den Umgang mit der menschliche Gesundheit zu reflektieren. Der Text Photography, Ideology and Education wurde von Jo Spence gemeinsam mit Terry Dennett verfasst, dessen fotografische Arbeit um Probleme der Dokumentation und Archivierung urbaner und städtischer Kulturen sowie um gegenwärtige museale Inszenierungen kreist. Der gemeinsame Artikel Photography, Ideology and Education erschien erstmals 1976 und wurde während der folgenden Jahre zu einem der Grundfeste der linken Fotografie in England. In ihrem Beitrag heben Dennett und Spence auf die manipulativen Möglichkeiten der Fotografie ab. Sie fordern einen kritischeren Umgang mit der Fotografie, so wie deren Nutzung als Bestandteil der Erziehung und Ausbildung.
Biografie Jo Spence (1934–1992) | |
1934 | Geboren in London |
1948–1950 | Studium am Secretarial College |
1950 | wird Bürogehilfin bei Fellowship for Freedom in Medicine Arbeitet dann in einem kommerziellen Fotostudio. Spence nimmt an Kodak Training Kursen teil. Sie beginnt sich für Fotografie zu interessieren und kauft sich eine professionelle Kamera. Arbeitet fortan freiberuflich als Fotografin. Sie spezialisiert sich dabei vor allem auf Portraits und Hochzeiten und arbeitet für Werbefotografen. |
1967 | Übernimmt ein Fotostudio in Hampstead. Sie spezialisiert sich auf Hochzeiten, Portraits, Familienportraits. |
1973 | Ihre Arbeiten wenden sich vom Kommerziellen ab, werden dokumentarisch und kritischer. Zur selben Zeit lernt sie Terry Dennett kennen. Es folgen gemeinsame Arbeiten. |
1974 | Gründet zusammen mit Terry Dennett den Photography Workshop. Ein Forschungs und Verlagsprojekt, welches auch Ausstellungen organisiert. Daraus entsteht ein Kollektiv von weiblichen Dokumentarfotografinnen, Hackney Flashers. |
1979 | Erste Galerie Ausstellung Beyond the Family Album in der Hayward Gallery, als Teil der Ausstellung Three Perspective on Photography. |
1979–1981 | Studiert Fotografie an der Polytechnic of Central London |
1980–1982 | Spence und Dennett fertigen die Serie Remodelling Photo History an. |
1982 | Spence erhält die Diagnose Brustkrebs. Es folgen viele Selbstportraits der Künstlerin. Sie setzt sich mit dem Umgang von Gesundheit und Krankheit in der Gesellschaft auseinander, wie bspw. in ihrem Werk Cancer Shock |
ab 1984 | weitere Werke entstehen. Photo Therapy, Libido Uprising, Triple Somersaults Series |
1985 | Im Zusammenhang mit ihrer Krankheit entsteht auch die Arbeit The Picture of Health? |
1986 | Spence veröffentlicht ihre Autobiografie Putting Myself in the picture |
1990/1991 | Bei Spence wird Leukämie diagnostiziert. Sie beginnt mit dem Werk The Final Project. |
1992 | Spence erliegt der Leukämie und stirbt in London. |
Biografie Terry Dennett (*1938) | |
1938 | Geboren in London, bis 1974 Leiter der fotografischen Abteilung einer (natur)wissenschaftlichen Forschungseinrichtung als biomedizinischer Fotograf |
ab 1974 | Neben seiner Tätigkeit als biomedizinischer Fotografie fasst Dennett in einer Gemeinschaft freier Fotografen Fuß. Gründet zusammen mit Jo Spence den Photography Workshop. Die Workshop ist ein Forschungs und Verlagsprojekt, welches auch Ausstellungen organisiert. Fortan arbeiten Spence und Dennett zusammen. Gemeinsam mit weiteren Fotografen ist Dennett ist an unabhängigen Initiativen/Projekten in der britischen Fotografie Szene beteiligt. Er wird Gründungsmitglied des Half Moon Photography Workshop sowie später der Camerawork Gallery. Zudem wird er auch Gründungsherausgeber des Magazins Camerawork. |
1980er | Organisiert Ausstellungen und gibt Workshops zu Jo Spence und ihrem Themengebiet der Visualisierung von Krankheit und Behinderung als eine Form der Therapie |
1980 bis 1982 | Spence und Dennett fertigen die Serie Remodelling Photo History an. |
Seit 1992 | Kurator des Jo Spence Memorial Archivs London |
Terry Dennett ist Mitglied der Association for Historical and Fine Art Photography und Fellow des Royal Anthropological Institute (England). |
- Richard Greenhill/Maggie Murray/Jo Spence: Photography Guidelines, London 1978.
- Patricia Holland/Jo Spence/Simon Watney: Photography/Politics: Two, London 1986.
- Joan Soloman/Jo Spence: What Can a Woman do with a Camera?, London 1995.
- Jo Spence: Putting Myself in the Picture. London 1986.
Ausstellungs- und Bildbände
- Jo Spence. Beyond the perfect Image. Photography, Subjectivity, Antagonism (Ausst. Kat. MACBA Barcelona 2005/2006), Barcelona 2005.
- Jo Spence. Work (Part I & II) (Ausst. Kat. SPACE London und Studio Voltaire London 2012), London 2012
- Lee Louisa/Terry Dennett (Hg.): Jo Spence: The Final Project. London 2013.
- 2_transkription_spence_dennett_final_ks.doc direkt herunterladen
- 2_transkription_spence_dennett_final_ks.pdf ansehen oder direkt herunterladen
Jo Spence und Terry Dennett
Remodelling Photohistory (Industrialization), 1982, Silbergelatine, courtesy Richard Saltoun Gallery.... Zum Abbildungsverzeichnis
Jo Spence und Terry Dennett
Remodelling Photohistory (Colonization), 1982, Silbergelatine, courtesy Richard Saltoun Gallery.... Zum Abbildungsverzeichnis
Jo Spence und Terry Dennett
Remodelling Photohistory (Realization),1982, Silbergelatine, courtesy Richard Saltoun Gallery.... Zum Abbildungsverzeichnis
Jo Spence und Terry Dennett
The Picture of Health?, 1982–86, Silbergelatine... Zum Abbildungsverzeichnis
Webseite des Jo Spence Memorial Archive London:
Werke und Bilder von Jo Spence:
Deutsche Übersetzung von Photography, Ideology and Education