
Materialisationsphänomene bei Stanislawa P., Albert von Schrenk-Notzing, 1927
Land | Deutschland |
Themenfelder | Spiritismus, Geisterfotografie |
Techniken | |
Distributionsformen | Original, Buch |
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Neben seiner Arbeit als Psychologe beschäftigte sich Schrenck-Notzing mit mediumistischen Experimenten der Parapsychologie, welche er im deutschen Raum entschieden prägte. In langen Sitzungen hielt er so dreidimensionale Materialisierungen fotografisch fest, um zu zeigen, dass geistige Bilder materialisiert und durch das fotografische Medium aufgezeichnet werden können.
18.05.1862 | Geboren in Oldenburg, Deutschland. Es folgt ein Medizinstudium in München. |
1886 | Gründung der *Psychologischen Gesellschaft* mit dem Philosophen Carl du Prel. Zusammen führten sie Experimente zur Parapsychologie durch. |
1888 | Promotion. Arbeit als medizinischer Psychologe und erster Psychotherapeut im süddeutschen Raum. |
1905 | Entstehung der Fotografie *Materialisationsabdruck* aus *einer Sitzung mit E.Gellona*. Für Schrenk-Notzing handelt es sich um den Beweis für die Realität der materialisierten Erscheinungen, die mittels Paraffinabgüsse noch nach der Entmaterialisierung festhalten werden können. |
1909 | Schrenck-Notzing lernte das Medium Marthe Béraud (Eva C.) in Paris kennen, die folgend im Zentrum seiner Untersuchungen stand. |
1912 | Eva C. brachte in einer Sitzung Materialisationsphänomene hervorVerlauf einer Sitzung; Entkleidung, körperliche Untersuchung, Einnähung in ein spezielles Kleid. Sie saß in einem Dunkelkabinett, mit einem Vorhang von dem mit Rotlicht beleuchteten Sitzungsraum getrenntVersetzen von Eva C. in hypnotische Trance. Aus ihrem Körper trat, unter Schmerzen („mediumistischen Wehen“), eine schleierartige Substanz aus, Schrenck-Notzing nennt diese „Teleplasma“. Die Substanz formt sich zu amorphen, nebelartigen Gebilden, später auch zu Gesichtsdarstellungen oder ganzen „Phantomen“, die sich vor den Augen der Anwesenden zurückentwickeln. Diesen Vorgang bezeichnet ihn als „Ideoplastie“. Theorie, unbewusste Ideen des Mediums geben der Substanz eine Form. |
1909–1913 | entstehen in seinen detailliert aufgezeichneten Experimenten zur Erforschung mediumistischer Erscheinungen fast 1.000 Aufnahmen (mitunter benutzt er 9 Kameras gleichzeitig) |
1914 | Veröffentlichung der Studie *Materialisationsphänomene*, mit der er die deutsche Parapsychologie prägte. |
Um 1920 | Levitationsexperimente mit dem Medium Stanislawa T.; Erforschung der Plastizität der Materialisationen mit Hilfe von stereoskopischen Kameras. Entstehung von Fotografien mit „fadenähnlichen Verbindungen“ zwischen den Händen des Mediums, mit deren Hilfe sie die Leviation ausgeführte. Er beschreibt diese fluidale Kraftlinie, welche die Kugel erhebt und trägt. |
12.02.1929 | Gestorben in München, Deutschland |
- Albert von Schrenck-Notzing: Der Kampf um die Materialisationsphänomene. Eine Verteidigungsschrift mit 20 Abbildungen und 3 Tafeln, München 1914.
- Albert von Schrenck-Notzing: Les Phénomènes physiques de la médiumnité, Paris 1925.
- Albert von Schrenck-Notzing, Gabriele Freifrau von Schrenck-Notzing und Hans Driesch: Gesammelte Aufsätze zur Parapsychologie: 67 Abbildungen im Text sowie einer mehrfarbigen Tafel, Stuttgart 1929.
Sekundärliteratur
- Manfred Dierks: Thomas Manns Geisterbaron: Leben und Werk des Freiherrn Albert von Schrenck-Notzing, Gießen 2012.
Weiterführende Literatur zum Thema
- Im Reich der Phantome. Fotografie des Unsichtbaren, hg. v. Andreas Fischer und Veit Loers, Ostfildern-Ruit 1997.
- The Perfect Medium. Photography and the Occult, hg. v. Clement Chéroux und Andreas Fischer, New Haven/London 2005.
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Albert von Schrenck-Notzing
Materialisationsphänomen mit Eva C., 1913, Silbergelatineabzug... Zum Abbildungsverzeichnis
Albert von Schrenck-Notzing
Das Medium Stanislawa P. in ihrem zugenähten und versiegelten Kostüm, 23 Juni 1913, Silbergelatineabzug... Zum Abbildungsverzeichnis
Albert von Schrenck-Notzing
Materialisationsphänomen mit Stanislawa P., um 1920, Silbergelatineabzug... Zum Abbildungsverzeichnis
Albert von Schrenck-Notzing
Sitzung mit Eusapia Palladino, um 1894, Silbergelatineabzug... Zum Abbildungsverzeichnis
Albert von Schrenck-Notzing
Levitationsphänomen mit Stanislawa Tomczyk, um 1920, Silbergelatineabzug... Zum Abbildungsverzeichnis
- Zu Schrenck-Notzings Experimenten mit Eva Carrière: Photographs from a séance with Eva Carrière (1913): publicdomainreview.org
- Vollständiges Faksimile von Schrenck-Notzings Artikel in: Das Wunder. Zeitschrift für Astrologie, Okkultismus und verwandte Gebiete (S. 56 ff.): uni-freiburg.de